Positive Psychotherapie
Die "Positive Psychotherapie" ist eine Form der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie mit verhaltenstherapeutischen Elementen, die sich vor allem darauf fokussiert, die positiven Emotionen, Stärken und Ressourcen einer Person zu fördern, anstatt sich ausschließlich auf die Beseitigung von Problemen und Symptomen zu konzentrieren.
Dabei wird nicht nur das körperliche Symptom, sondern auch die gesamte Lebenssituation eines Menschen betrachtet.
Die Positive Psychotherapie hilft dabei, psychische Beschwerden und Symptome zu reduzieren und dem Patienten dabei zu unterstützen, seine Fähigkeiten und Stärken zu erkennen und seine Ressourcen zu nutzen, um sich weiterzuentwickeln und ein erfüllteres Leben zu führen.
Dabei betont die Positive Psychotherapie die Förderung positiver Emotionen und Stärken, hilft aber auch bei der Analyse von unbewussten Konflikten und deren Ursachen.
Die Behandlung erstreckt sich i.d.R. über 25 bis 50 Stunden. Sie wurde von Dr. N. Peseschkian, Wiesbaden, entwickelt und ist von der Ärztekammer voll anerkannt (Wiesbadener Akademie für Psychotherapie).
Ein wichtiger Baustein der positiven Psychotherapie ist die Anwendung des Balancemodells.
Wodurch zeichnet sich die positive Psychotherapie aus ?
Die positive Psychotherapie zeichnet sich durch folgende Punkte aus:
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Fokus auf Stärken und Ressourcen: Die positive Psychotherapie legt den Fokus auf die Stärken und Ressourcen einer Person, was dazu beiträgt, dass sich die Person in einer positiven Weise selbst sieht und sich auf ihre Stärken konzentriert, anstatt sich nur mit ihren Schwächen und Problemen zu beschäftigen.
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Verbesserung des Selbstwertgefühls: Durch den Fokus auf Stärken und Ressourcen kann die positive Psychotherapie dazu beitragen, das Selbstwertgefühl einer Person zu verbessern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
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Förderung von Glück und Zufriedenheit: Die positive Psychotherapie hilft Menschen, ihr Glück und ihre Zufriedenheit zu erhöhen, indem sie ihnen hilft, ihre positiven Emotionen und ihr Streben nach einem erfüllten Leben zu erkennen und zu stärken.
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Erhöhung der Resilienz: Durch die Stärkung der positiven Emotionen und Ressourcen kann die positive Psychotherapie dazu beitragen, die Resilienz einer Person zu erhöhen und ihr zu helfen, besser mit Stress und Herausforderungen umzugehen.
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Verbesserung der Beziehungen: Durch die Förderung positiver Emotionen und die Stärkung des Selbstwertgefühls kann die positive Psychotherapie auch dazu beitragen, dass Menschen ihre Beziehungen verbessern.
Ist die Wirksamkeit der positiven Psychotherapie wissenschaftlich belegt ?
Die Erfolge der Positiven Psychotherapie werden in der wissenschaftlichen Literatur untersucht und die Ergebnisse zeigen, dass die Positive Psychotherapie eine wirksame Behandlungsform für viele psychische Störungen sein kann.
Studien haben gezeigt, dass die Positive Psychotherapie bei Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Stress eine signifikante Verbesserung der Symptome und eine Steigerung des Wohlbefindens bewirken kann.
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Depressionen: Eine Studie aus dem Jahr 2009, die im "Journal of Clinical Psychology" veröffentlicht wurde, fand heraus, dass die positive Psychotherapie bei Patienten mit Depressionen eine signifikante Verbesserung der Symptome im Vergleich zur Kontrollgruppe aufwies.
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Angststörungen: Eine Studie aus dem Jahr 2010, die im "Journal of Anxiety Disorders" veröffentlicht wurde, fand heraus, dass die positive Psychotherapie eine wirksame Behandlungsmethode für Angststörungen sein kann.
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Stress: Eine Studie aus dem Jahr 2016, die im "Journal of Positive Psychology" veröffentlicht wurde, fand heraus, dass die positive Psychotherapie eine signifikante Reduktion des subjektiven Stressniveaus und eine Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens bewirken kann.
Bausteine der positiven Psychotherapie
Wichtige Hilfsmittel während der Therapie sind Sprachbilder, Spruchweisheiten und Geschichten. Sie ermöglichen es, einen Standortwechsel vorzunehmen und die eigene Situation auch mal von einer anderen Warte aus und mit Humor zu betrachten.
Geschichten helfen z.B. einem Depressiven dabei, seine Hoffnungs- und Phantasielosigkeit zu überwinden. Nach dem Motto "Krise als Chance" kann der Patient die Bedeutung der Symptome erkennen, annehmen und damit konstruktiv arbeiten.
Die Einbeziehung des Balancemodells erleichtert die Ausweitung des Blickfeldes "weg vom Symptom".
Dies kann durch die transkulturelle Betrachtungsweise auch für Menschen aller Volksgruppen angewandt werden.